Heute wurden die ersten Äpfel aus der Ernte 2019 gepresst. Obwohl die Saison wie schon im Vorjahr ungewöhnlich früh begonnen hat, ist die Saftqualität bereits sehr gut, was ein Mostgewicht von 49° Oechsle belegt.
Fruchtglühwein aus Coswig ist auf dem Dresdner Striezelmarkt begehrt. Torsten Sell braut den seit 24 Jahren in seiner Kelterei. Was drin steckt, ist geheim.
In Saftkeltereien herrscht Hochbetrieb / Sell seit 50 Jahren in Coswig
Von Christina Dirlich
Der Duft von Äpfeln liegt in der Luft. Er führt durch ein unscheinbares Wohngebiet, hinein in den Hof der Süßmost und Weinkelterei Sell in Coswig. Hier herrscht reger Betrieb. Ein Mann hebt einen Jutesack auf die Waage. Dann lässt er die Äpfel aller Sorten und Couleur auf das breite Förderband purzeln. Verfaultes und aufgeschnittene Stücke nehmen wir hier sofort raus, sagt Torsten Sell, der Juniorchef. In den letzten Septembertagen bringen die Kunden die frische Ernte. Im Jahr werden hier rund 500 Tonnen Obst zu Säften verarbeitet. Der Herbst ist die Hochzeit für Äpfel.
Vor allem Privatleute bringen ihre Ernte.
Über ein Förderband laufen die Früchte in eine Halle. Dort steht eine moderne Bandpresse neben einer Packpresse älteren Jahrgangs. Mit der verarbeiten wir Beeren und Trauben, sagt Werner Sell. Neben Säfte stellen die Sells auch Wein her. Seit 1996 führen Vater und Sohn den Betrieb zusammen. Sechs Mitarbeiter arbeiten hier. Vor 50 Jahren hatte Kurt Sell, der Großvater die Kelterei gekauft.
Werner Sell schaltet die Maschine ein. Die Äpfel fallen in ein Wasserbecken, wo sie gewaschen werden. Dann werden sie gemahlen. Die Maische, die aus den grob zerkleinerten Früchten besteht, läuft dann zwischen diese zwei Kunststoffbänder“, erläutert Torsten Sell. Diese Bänder führen über mehrere Rollen, unten fangen Bleche den Saft auf, der in einen großen Behälter vor der Presse geleitet wird. Ein Kilogramm Äpfel ergibt 700 Milliliter Saft. Auf der Flüssigkeit sammelt sich eine fünf Zentimeter breite Schicht Schaum, die Werner Sell mit einer Schaufel abschöpft. Hinten fallen die Fruchtreste in einen Bottich.
Gestern haben wir 50.000 Liter produziert, an anderen Tagen ist es weniger, je nachdem wie die Früchte angeliefert werden, sagt Werner Sell. Problemlos könnten in der Bandpresse auch kurzerhand Birnen oder andere Früchte zu Saft verarbeitet werden, auch Mischungen werden in Flaschen abgefüllt. Überwiegend Privatleute bringen ihre Ernte her, um sie gegen Saft zu tauschen. Es gibt immer mal Kunden, die den Saft ihrer Äpfel trinken wollen, die nehmen ihn dann von der Presse weg, sagt Torsten Sell. Denn bis der Saft in Flaschen abgefüllt ist, vergeht ein Tag. Doch auch Obstbaugemeinschaften zählen zu Sells Kunden, die bekommen Flaschen mit ihrem eigenen Etikett.
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